Hermitage
Einer des besten Rotweine Frankreichs
Hermitage – es gibt nur sehr wenige französische Weine, die solch ein Prestige ausstrahlen. In der Appellation an der nördlichen Rhône entstehen Jahr für Jahr die besten Syrah Rotweine Frankreichs. Dicht, mit Aromen von Tabak, vollreifer Brombeere und Pfeffer. Nicht ohne Grund wurde Hermitage am Hof des russischen Zaren serviert und auch Schriftsteller Alexandre Dumas, sowie Präsident Thomas Jefferson waren bekennende Liebhaber des Weins.
Die Geschichte des Hermitage
Bereits die Phönizier bauten in der Gegend der nördlichen Rhône Wein an. Später waren es die Römer, die die steilen Lagen entlang des Flusses mit Trockenmauern zur besseren Bearbeitung terrassierten. Zu jener Zeit schmückte ein Herkulestempel die Kuppe des Weinbergs. Im Mittelalter wurde dieser durch eine Christophoruskapelle ersetzt und die spanische Königin Anne de Castille erteilte der Legende nach dem Ritter Gaspard de Sterimberg im Jahre 1224 die Erlaubnis, sich auf dem Hügel niederzulassen. Dieser war zuvor von einem Kreuzzug gegen die Katharer zurückgekehrt und entschloss sich fortan zurückgezogen in einer kleinen Einsiedelei (Ermitage) auf dem Gipfel zu leben und Wein anzubauen. Woher der Name des Hermitage Weinbergs stammt ist damit wohl geklärt. Über die Jahrhunderte machten sich die Weine vom Hermitage-Hügel weltweit einen Namen und 1937 erhielt er den Status einer eigenen Appellation d'Origine Contrôlée.
Klima und Böden der AOC Hermitage
Die Appellation am orthografisch linken Rhône-Ufer wird von den Rebflächen der AOC Crozes-Hermitage begrenzt. Am Fuße des steil auf 330 Meter ansteigenden Hermitage macht die Rhône eine Kurve. Die Südausrichtung der Weinbergslagen schützt vor kalten Nordwinden. Das Klima ist zwar überwiegend kontinental, jedoch zeigt auch das Mittelmeer hier erste mediterrane Einflüsse.
Nur etwa zwei Dutzend Winzer und eine Winzergenossenschaft bewirtschaften die 136 Hektar Weinberge, welche wiederum in 20 Einzellagen untergliedert sind. 70 % der Gesamtfläche ist mit Syrah bestockt, der Rest mit den weißen Rebsorten Marsanne und Roussanne. Traditionell ist ein Hermitage eine Cuvée aus verschiedenen Lagen, doch seit einiger Zeit neigen immer mehr Winzer dazu, Einzellagenweine auszubauen. Und das hat auch durchaus seine Berechtigung. Denn je nach Einzellage unterschieden sich die Böden teils erheblich.
In den steilen Lagen im Westen dominiert wärmespeichernder Granit unter einem sandigen Oberboden. Der Granit bringt hier die kräftigsten, strukturiertesten und langlebigsten Hermitage der Appellation hervor. In der Mitte des Hermitage-Hügels, am oberen Ende des Hangs, herrschen Kalk- und Silexböden vor, ideal für Weißweine. Am Fuße findet man bedingt durch Erosion vor allem Lehm- und Kies-Böden. Hier entstehen elegante, eher fruchtige Weine. Die Lehmböden in den flacheren Lagen im Osten hingegen ergeben Weine, die mit erdig-würzigen Note punkten.
Stilistik der Weine vom Hermitage
In der Regel gehören die Syrah-Rotweine aus Hermitage zu den Tiefgründigsten und Kräftigsten der nördlichen Rhône, was sich auf den steilen Hang und den bereits leichten mediterranen Einfluss zurückführen lässt. Ganztraubengärung ist hier der Standard, was den Weinen zwar ein hohes Lagerpotenzial beschert, ihnen jedoch auch einige Jahre der Lagerung abverlangt, bevor sie sich in ihrer ganzen Pacht entfalten. Sie sind dicht, komplex, feurig mit Aromen von Pfeffer, Eukalyptus, Tabak und schwarzen Beeren. Ohne Frage einer der ganz großen Weine Frankreichs.