Côtes du Rhône
Die Weine von den Hängen der Rhône
Die Appellation Côtes du Rhône zieht sich über 200 Kilometer entlang des Flusses von Vienne im Norden bis nach Avignon im Süden. Dank der großen Ausdehnung des Weinbaugebiets, die sowohl die nördliche als auch die südliche Rhône miteinschließt, kann die AOC eine herrliche Vielfalt unterschiedlicher Wein-Stile vorweisen. Und obwohl 90% der Produktion kräftige Rotweine ausmachen, entstehen hier auch wunderbar frische Weißweine und fruchtige Roséweine mit überraschend gutem Preis-Genus-Verhältnis.
Côtes du Rhône – Rotweine im Fokus
An den „Hängen der Rhône“ bauen knapp 7.000 Winzer auf 49.000 Hektar Wein an. 50 % der gesamten Produktion an der Rhône entfallen auf die AOC Côtes du Rhône. Den Appellationsstatus erhielt die Region 1937. Im Sinne des Terroirgedankens sind zudem 105 Gemeinden als AOC Côtes du Rhône-Villages klassifiziert, von denen 20 den Gemeindenamen auf dem Etikett angeben dürfen. Für diese Weine gelten selbstverständlich strengere Qualitätsanforderungen.
Wie bereits erwähnt dominieren Rotweine, meist in Form von Cuvées. Wichtigste Rebsorte ist dabei Grenache, dicht gefolgt von Syrah. Doch auch Cinsault, Mourvèdre und Carignan finden in den Verschnitten Verwendung. Die Ausdehnung des Gebiets bringt eine Vielzahl unterschiedlicher Böden und Mikroklimata mit sich. Es gilt es genau hinzuschauen, woher der jeweilige Côtes du Rhône stammt, um eine Idee zu bekommen, wie sich der Wein im Glas präsentieren wird.
Nördliche oder südliche Rhône
Die Terroirs der nördlichen und südlichen Rhône unterscheiden sich nämlich maßgeblich. Das enge nördliche Rhône-Tal ist geprägt von steilen Hängen mit terrassierten Lagen. Die Reben wachsen auf Granit- und Schiefer-Böden, in einem kontinentalen Klima, das durch hohe Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht geprägt ist. Die hiesigen Weine präsentieren sich kühl, strukturiert, würzig und elegant.
Kurz hinter Montélimar beginnt die südliche Rhône. Das zuvor enge Tal öffnet sich. Die Landschaft ist geprägt von lehmig, sandigen Böden auf denen die faustgroßen, Galets roulets genannten, Kieselsteine liegen. Einzig der Mistral-Wind kühlt die Reben im heißen, durch das Mittelmeer beeinflusste Klima. Der überwiegende Teil der Weine der AOC Côtes du Rhône entsteht hier. Im Gegensatz zum Norden zeigen sich die Rotweine kräftig und körperreich, mit Aromen von vollreifen dunklen Früchten und Garrigue, den wilden, harzigen Kräutern, die die Landschaft bedecken.
Ob Nord oder Süd, bei Côtes du Rhône handelt es sich oftmals um Weine des unkomplizierten, täglichen Genusses. Ein Großteil der Weine kommt von Genossenschaften und durchläuft die Macération carbonique, mit dem Ziel fruchtige, leichte Rotweine für den schnellen Konsum zu vinifizieren. Wer sich etwas umschaut, wird jedoch auch ausgesprochen komplexe Vertreter finden, die sowohl durch Finesse und Terroirtypizität, als auch eine äußerst angenehme Preisgestaltung überzeugen. Perfekte Beispiele hierfür sind die Côtes du Rhône von Château de Saint Cosme sowie Château de Montfaucon.