Côtes de Provence
Die größte Appellation der Provence
Die Appellation Côtes de Provence befindet sich im Osten der Provence und reicht vom Marseiller Hinterland bis zum Küstenort Fréjus kurz vor Cannes. Vom Mittelmeer zieht sich das Anbaugebiet knapp 100 Kilometer ins Landesinnere. Diese großflächige Ausdehnung bringt ein wahres Mosaik an verschiedenen Böden und unterschiedlichen Mesoklimata hervor. Und so zeigen die Weine je nach Herkunft ihre ganz eigene Stilistik. Eines eint die Côtes de Provence jedoch: Hier regiert der Roséwein. Und in den letzten Jahren haben die Weine einen bemerkenswerten Qualitätsanstieg erlebt - vom einfachen Massenwein zum modernen, finessenreichen Begleiter der mediterranen Küche.
Côtes de Provence – von den Phöniziern bis heute
Es waren die Phönizier die den Weinbau etwa 600 v. Chr. in die Region brachten. Die Römer und später die Klöster entwickelten den Weinbau weiter. Vor allem im 17. und 18. Jahrhundert schätzte man die leichten, hellrote, Cléret genannten, Rotweine der Provence. Aus diesen sollten sich später die Roséweine entwickeln, für die die Appellation heute so berühmt ist. Erst relativ spät, im Jahr 1979, erhielt die Côtes de Provence den Status einer eigenen Appellation d’Origine Contrôlée.
Heute werden in der Appellation auf etwa 20.000 Hektar Reben angebaut, was vier Fünftel der Rebfläche der Provence ausmacht. Die Anbaufläche verteilt sich auf 84 Gemeinden in drei Départements. Die enorme Größe der Côtes de Provence führt zu einer Vielzahl unterschiedlicher Böden, die sich grob in zwei Haupttypen unterteilen lassen: Kalkböden im Norden und Westen, sowie kristalline Böden vulkanischen Ursprungs im Süden und Osten.
Das mediterrane Klima sorgt für milde Winter, heiße Sommer und lange, sonnige Herbsttage. Glücklicherweise kühlt der stetig wehende Nordwind Mistral die von der Sonne verwöhnten Weingärten während der heißen Monate.
Die Weine der Côtes de Provence
90 Prozent der gesamten Produktion entfallen auf Roséweine. Rotweine machen sieben Prozent aus und Weißweine die restlichen drei Prozent. Bei den Weinen der Provence handelt es sich - wie im Süden Frankreichs üblich - um Cuvées verschiedener Sorten. Die Rot- und Roséweine müssen zu mindestens 80 Prozent aus den Hauptrebsorten Cinsault, Grenache, Mourvèdre, Syrah und Tibouren hergestellt werden. Wobei eine einzelne Hauptrebsorte maximal 90 Prozent der Assemblage ausmachen darf. Zusätzlich dürfen Barbaroux, Cabernet Sauvignon, Calitor und Carignan die Cuvée ergänzen, sowie bis zu zehn Prozent weiße Rebsorten. Für die Weißweine sind die Rebsorten Clairette Blanche, Sémillon, Ugni Blanc und Vermentino zugelassen.
Wie bereits eingangs erwähnt, führt die Ausdehnung der Côtes de Provence zu teils sehr unterschiedlichen Geschmacksprofilen in den Weinen. Verallgemeinert zeichnen sich die Roséweine jedoch durch ihre frische Zitrusfrucht, knackig, frische Beerenaromen, die teils von blumigen Noten untermalt werden. Die Rotweine zeigen in ihrer Jugend Kirsch- sowie Johannisbeernoten und entwickeln mit zunehmender Reife dunkle Früchte, Gewürze und Garrigue-Aromen. Die Weißweine verführen durch feine Fruchtaromen, weiße Blüten und Kräuternoten.