Blick über Weinberge in Costieres de Nimes
Blick über Weinberge in Costieres de Nimes

Costières de Nimes

Die südlichste Appellation der Rhône

Die Appellation Costières de Nîmes liegt süd-östlich der Stadt Nîmes und bildet als südlichstes Weinbaugebiet des Rhônetals den Übergang zur Weinbauregion Languedoc. Auf den sonnenverwöhnten Weinbergen werden vor allem die roten Rebsorten Grenache und Syrah angebaut, aus denen komplexe und lagerfähige Cuvées vinifiziert werden. Besonders attraktiv macht die Appellation die Mischung aus hoher Qualität und angenehm günstigen Preisen.

 



Artikel 1 - 1 von 1

Geschichte, Böden und Klima

1986 erhielt die Weinregion den Satus einer Appellation d'Origine Contrôlée, damals jedoch noch unter dem Namen Costières du Gard. 1989 entschied man sich für die Umbenennung in Costières de Nîmes. Die 3000 Hektar bestockte Rebfläche liegen auf flachem Gelände zwischen 20 und 100 Metern über dem Meeresspiegel.

Wie auch in Châteauneuf-du-Pape oder Lirac ist das Terroir von den „galets roulés“ geprägt, die auf Lehmböden liegen. Diese regionstypischen faustgroßen Kieselsteine verhindern eine zu schnelle Verdunstung des Regenwassers, wodurch eine kontinuierliche Wasserversorgung der Reben auch in Zeiten großer Hitze gewährleistet ist. Und das ist wichtig, denn an 250 Tagen scheint hier die Sonne und Regen höchstens gegen Ende des Sommers in Form heftiger Gewitter.

Doch trotz seiner südlichen Lage ist die Appellation erstaunlich kühl. Zum einen sorgt der trockene Mistral-Wind für gute Belüftung der Trauben. Doch auch frische Meeresbriesen mildern die große Sommerhitze. Daraus ergeben sich große Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht, die die Säure in den Trauben bewahren.

 

Weißwein, Roséwein und Rotwein

Rot- und Roséweine machen mehr als 92 % der Produktion aus. Syrah ist mit 1.500 Hektar Rebfläche die meistangebaute Rebsorte der Appellation, dicht gefolgt von Grenache Noir. In der AOC ist der Verschnitt von mindestens zwei Rebsorten vorgeschrieben und Syrah und Grenache stellen ganz hervorragende Verschnittpartner dar. Während Syrah für Eleganz und eine angenehme Frische sorgt, steuert Grenache weiche, dichte, schwarzfruchtige Aromen bei. Oftmals findet auch die Rebsorte Mourvèdre ihren Weg in die Cuvée, die den Weinen dank ihrer ausgeprägten Tanninstruktur eine rassige Textur und Lagerfähigkeit verleiht. Aus der Assemblage der Rebsorten ergeben sich Weine mit fleischiger Textur, präsenten Gerbstoffen und Aromen von Brombeeren, Kirschen, Gewürzen, Pfeffer, Veilchen und schwarzen Oliven. Ebenfalls zugelassen sind die Rebsorten Carignan, Cinsault und Marselan, jedoch dürfen diese nie mehr als 40 % der Cuvée ausmachen.

Bei den hauptsächlich im Saignée-Verfahren hergestellten Roséweinen finden vor allem Syrah und Grenache Verwendung, doch es ist auch ein 10-prozentiger Anteil weißer Rebsorten erlaubt. Aromen von roten Früchten wie Erdbeeren und Himbeeren harmonieren mit subtilen blumigen Noten.

Weißweine spielen mit 8 % der Produktionsmenge eine untergeordnete Rolle. Doch auch hier entstehen aus den Rebsorten Grenache blanc, Roussanne, Marsanne, Clairette, Viognier und Vermentino erst zu nehmende Weine. Sie sind ausdrucksstarke und lebhaft, dank frischer Aromen von weißen Blumen, Zitrus und exotischen Früchten. Einige Cuvées werden in Holzfässern vinifiziert und ausgebaut, was für zusätzliche Komplexität eine reifere Fruchtaromatik sorgt.