Condrieu

Heimat der besten Viognier Weine

In der kleinen Appellation Condrieu an der nördlichen Rhône werden Jahr für Jahr einige der besten Weine Frankreichs sortenrein aus der Rebsorte Viognier produziert. Die aromatischen, komplexen und gleichzeitig spannungsgeladenen Weißweine zeigen, dass die steilen Terrassenlagen entlang der Rhône das perfekte Terroir für die eigentlich eher säurearme Rebsorte bieten. Condrieu ist unvergleichlich und Viognier erreicht nirgendwo sonst eine derartig hohe Qualität.

 

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Condrieu – Von der Antike bis in die Gegenwart

Genomanalysen konnten zeigen, dass die Rebsorte Viognier ihren Ursprung an der nördlichen Rhône hat und auf dort wild wachsende Reben zurück geht. Bereits der römische Gelehrte Plinius der Ältere berichtet vom Weinbau in der Region. Im Mittelalter war es die Kirche von Lyon, die den Weinbau vorantrieb. Nachdem die Reblauskrise zwischen 1865 und 1885 den Weinbau in Condrieu fast zum erliegen brachte, geriet die Region für einige Zeit in Vergessenheit. Dennoch erlangte Condrieu 1940 den Status einer eigenen Appellation d’Origine Côntrolée. Anfang der 1980er Jahre wurden auf nur noch 4 Hektar Weinbau betrieben. Doch glücklicherweise wussten die verbliebenen Winzer um ihr außergewöhnliches Terroir. Diese Winzer, erweckten, unter Leitung von George Vernay von der Domaine Vernay, die Appellation aus ihrem Dornröschenschlaf und brachten sie an die Spitze der französischen Weinwelt.

 

Das außergewöhnliche Terroir von Condrieu

Heute bauen wieder rund 90 Winzer auf ca. 220 Hektar Wein an. Die Appellation Condrieu befindet sich ungefähr 40 km südlich von Lyon, am rechten Ufer der Rhône. Tatsächlich umfasst das Weinbaugebiet nicht nur die Gemeinde Condrieu, sondern erstreckt sich auf einer Länge von 20 Kilometern auch auf die Nachbarortschaften Saint-Michel-sur-Rhône, Vérin, Chanay, Saint-Pierre-de-Bœuf, Malleval und Limony.

Es ist die außergewöhnliche Mischung aus Lage, Klima und Geologie, die für die andernorts unerreichte Qualität der Viognier Weine sorgt. Das Klima ist gemäßigt, mit milden Wintern, warmen Sommern und regelmäßigen Niederschlägen. Die Ausrichtung der Weinberge schützt die Reben vor kalten Nordwinden. Stattdessen sorgt ein warmer, trockener Südwind für optimale Reife der Trauben und schützt gleichzeitig vor Krankheitsbefall durch falschen Mehltau.

Die Reben wachsen auf süd- und süd-ost-ausgerichteten Steilhängen oberhalb der Rhône, die mit einer Neigung von 60°zu den steilsten Weinbergen in Europa gehören. Um die Erosion zu begrenzen, haben die Winzer bereits in der Antike die sogenannten „chaillées“ angelegt. Dabei handelt es sich um schmale Terrassen, die von Trockensteinmauern zusammengehalten werden. Ein Grund, warum die meiste Arbeit in den Weinbergen von Condrieu ausschließlich manuell erfolgt.

In den kargen durch Granit geprägten Böden müssen die Reben tief wurzeln um an ausreichend Wasser und Nährstoffe zu gelangen. Dies wird durch die extrem dichte Pflanzdichte von 8000 bis 10000 Reben pro Hektar nochmals verstärkt. Das Resultat ist ein erhöhtes Maß an Komplexität in den späteren Weinen. 

 

Die Stilistik der Weine aus Condrieu

Die Rebsorte Viognier wird heute auf der ganzen Welt angebaut. Immer niedrig in der Säure, fruchtbetont und blumig Noten von Veilchen. Doch diese Komplexität und üppige Aromenpalette bei gleichzeitig grandioser mineralischer Finesse bringen Viognier Weine nur in Condrieu hervor. Zu den Aromen von Aprikosen und Pfirsichen gesellen sich Zitrus, kandiertes Obst, Veilchen, Akazienhonig und exotische Gewürze. Die Weine sind üppig, rund und vollmundig, mit nie enden wollendem Abgang und einem sehr hohen Lagerpotenzial. Ohne Frage hat Condrieu seinen festen Platz in der Welt der Spitzenweine zu Recht.