Marsannay

Marsannay ist die nördlichste Appellation der burgundischen Côte de Nuits. Die Rebflächen verteilen sich über die Gemeinden Marsannay-la-Côte, Chenôve und Couchey. Bereits seit dem 6. Jahrhundert wird hier Weinbau betrieben, doch den Rang einer eigenständigen Appellation für Weiß-, Rosé- und Rotwein erlangte Marsannay erst im Jahre 1987.

 

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Mitte des 19. Jahrhunderts wurde um Marsannay vor allem Gamay angebaut. Es war Joseph Clair-Daü (heute Domaine Bruno Clair), der den Pinot Noir wieder zur wichtigsten Rebsorte machte, indem er daraus einen Rosé produzierte, der sich schnell großer Beliebtheit erfreute. Viele andere Winzer taten es ihm gleich und Marsannay Rosé wurde zum Trend. Über die letzten Jahre ist die Roséproduktion in Marsannay stark zurückgegangen, vor allem zugunsten von Rotwein, der aktuell etwa 70 Prozent der Produktion ausmacht. Es werden auch hervorragende Weißweine aus Chardonnay produziert, die sich jedoch meist etwas fruchtbetonter als die der Côte de Beaune präsentieren. Die für Rotwein klassifizierten Lagen befinden sich vor allem am mittleren und oberen Abschnitt des Hangs mit den Rosé-Lagen direkt darunter.

Dass Marsannay im Vergleich zu seinen Nachbar-Appellationen noch immer relativ unbekannt ist, liegt sicherlich auch daran, dass es hier keine Premier Crus gibt. Zwar pochen die Winzer schon seit geraumer Zeit darauf, doch die Mühlen der Bürokratie mahlen nun mal langsam. Dafür dürfen die Winzer den Lagennamen hinter Marsannay angeben und einige Lieu-dits haben über die Zeit einen exzellenten Ruf erlangt. Wenn eine Lage den Status eines Premier Cru verdient, dann wäre es sicherlich „Longerois“. Die Reben im oberen Teil wachsen auf Kalkstein, während der untere Teil aus einem dicken rötlichen Mergel besteht, der besonders robuste Weine ergibt, die sich mit zunehmendem Alter sehr gut entwickeln. Der steile Weinberg „Champs Perdrix“, der auf 350 Metern seinen höchsten Punkt hat, ist geprägt durch einen sehr flachen Oberboden über einem Bett aus kalkhaltigem Mergel im oberen Teil und Austernfossilien im unteren Teil. Perfekte Bedingungen für hervorragende Weißweine. Auf dem Gebiet der Gemeinde Chenôve liegt als einzige Lage der „Clos du Roy“. Alleine seine Größe von über 24 Hektar macht ihn erwähnenswert. Doch auch hier bieten die Böden des steilen Osthangs beste Voraussetzungen für große Weine.