Mâcon
Mâcon ist die südlichste Region des Burgunds und liegt auf einem 50 Kilometer langen und 15 Kilometer breiten Streifen entlang des Flusses Sâone zwischen der Côte Chalonnaise im Norden und dem Beaujolais im Süden. Schon die Römer betrieben hier Weinbau. Doch es waren dann später vor allem die Mönche die den Weinbau in der Region vorantrieben. Allen voran die Abtei von Cluny.
Während das Mâcon im 17. Jahrhundert noch den Sonnenkönig Ludwig XIV. in Versailles belieferte, wurde ab dem Zeitalter der Industrialisierung vor allem auf Masse anstatt Klasse gesetzt. Im 19. Jahrhundert war das Gebiet ein einziges Rebenmeer, mit minderwertigen Klonen und möglichst kostengünstigen Bewirtschaftungspraktiken, die in erster Linie der Massenweinproduktion dienten. Dies lag vor allem an der Nähe zu Chalon und seinem wichtigen Hafen am Canal du Centre, der über die Saône und die Loire das Mittelmeer mit dem Atlantik verbindet. Die Winzer der Côte d’Or waren dagegen zum Qualitätsweinbau gezwungen, denn je größer die Distanz zum Hafen war, desto wertvoller musste der Wein sein. Heute hat sich dies glücklicherweise grundlegend geändert. Die Region ist unglaublich dynamisch. Zu hohe Bodenpreise an der Côte d‘Or treiben immer mehr junge Winzer an die Côte Chalonnaise und ins Mâconnais. Sie bringen nachhaltige Weinbaupraktiken und neue Ideen mit und kreieren grandiose Weine zu fairen Preisen. Bestes Beispiel ist die Domaine Valette, die unter Naturweinliebhabern einen schon fast legendären Ruf genießt.
Die Region ist geprägt von bewaldeten Hügeln, kleinen Tälern und den nördlichen Ausläufern des Zentralmassivs im Süden. Die Böden sind besonders kalkhaltig und das trockene, warme Klima hebt Mâcon klimatisch vom Rest des Burgunds ab. Die Reben des Mâconnais verteilen sich auf einer Fläche von ca. 7000 Hektar und macht damit etwa ein Viertel der Gesamtfläche des Burgunds aus. Die Rebsorte Chardonnay dominiert klar. 85% der Gesamtproduktion entfallen auf Weißwein.
Unter die Appellation Mâcon fallen Weine, die aus den weniger begünstigten Lagen stammen. Die Appellation Mâcon-Villages umfasst knapp 1900 Hektar Rebfläche und 80 Gemeinden. Hier dürfen ausschließlich Weißweine produziert werden. 27 Gemeinden dürfen ihren Village Namen an Mâcon anhängen: Azé, Bray, Burgy, Bussières, Chaintré, Chardonnay, Charnay-lès-Mâcon, Cruzille, Davayé, Fuissé, Igé, Loché, Lugny, Mancey, Milly-Lamartine, Montbellet, Péronne, Pierreclos, Prissé, La Roche-Vineuse, Saint-Gengoux-le-National, Serrières, Solutré, Uchizy, Vergisson und Vinzelles und Verzé. Hinzu kommen die fünf Gemeinden Pouilly-Fuissé, Pouilly-Loché, Pouilly-Vinzelles, Saint-Véran und Viré-Clessé, die als eigenständige Appellation klassifiziert sind.