Domaine Pattes Loup

Courgis - Bourgogne
  "Die Sorgfalt mit der Thomas Pico Weinbau...

"Die Sorgfalt mit der Thomas Pico Weinbau betreibt zahlt sich aus. Seine Weine sind mittlerweile rar und gesucht. Sie kombinieren Eleganz und Mineralität mit einer zarten Filigranität und einer nahezu unverschämten Trinkfreude." Sébastien Visentin

Warum sie dieses Weingut lieben werden



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Thomas Pico gehört zur revolutionären Garde des Chablis. Die Weine von Pattes Loup gelten international als Referenz für Innovation aus dem Chablis. Sie sind von einer einzigartigen Vitalität und Dichte, frisch, fruchtbetont und voller Mineralik. Sie tragen unverkennbar die Essenz des Terroirs Chablis in sich und überraschen dabei mit einer ungeahnten Aromenfülle.

Das Weingut

Als Thomas im Jahr 2004 sein Önologiestudium in Beaune abschloss und auf das Familienweingut Bois d‘Yver in Courgis heimkehrte, waren die Konflikte vorprogrammiert. Sein Großvater hatte einst die ersten Hektar mit Chardonnay-Reben bestockt, für die sein Vater in den 1970er Jahren die Verantwortung übernahm. Und nun kam der junge Thomas zurück, erzählte vom Respekt gegenüber der Natur, wetterte gegen Chemikalien im Weinberg, propagierte die Ertragsreduzierung und wollte plötzlich die Weinbeeren sorgsam selektieren und ausschließlich von Hand lesen, anstatt mit dem Vollernter durch den Weinberg zu fahren.

Dabei lief doch bis dahin alles bestens. Immerhin gehörte das Weingut Bois d’Yver zu den einzigen beiden Weingütern im Dorf, die ihre Weine selber abfüllten und die Trauben nicht an Négociants lieferten. Aber Thomas wollte mehr. Er wollte das Weingut auf biologische Landwirtschaft umstellen. Und nachdem sein Vater einwandte, dass das Wetter im Chablis unberechenbar sei, ein ganzer Jahrgang schnell verloren gehen könne und der Bankrott des Weinguts mit solchen spinnerten Ideen unvermeidbar sei, verbot Thomas ihm an der Lese teilzunehmen – vergeblich.

Also begann Thomas 2005 damit seinen eigenen Weinberg auf 2,5 Hektar in der Lage Pattes Loup anzulegen, die er von seinem Großvater geerbt hatte. Nach dieser Lage benannte er sein Weingut. Zudem übernahm er acht Hektar des väterlichen Weinguts und begann mit Akribie seine Vision zu verfolgen.

Im Jahr 2006 brachte er seinen ersten Jahrgang unter dem Namen Pattes Loup auf die Flasche und begann das Weingut auf biologische Bewirtschaftung umzustellen. 2009 erhielt er die Bio-Zertifizierung.

Die Vinifikation

In einer Appellation, in der der Einsatz von Pestiziden und Herbiziden die Norm ist und Weinberge zumeist Mondlandschaften ähneln, stechen Thomas‘ begrünte Weinberge mit ihrer farbenfrohen Fülle an Wildblumen und Kräutern heraus. Die sorgsam bearbeiteten Böden sind locker und bieten beste Voraussetzungen für die mikrobielle Lebenswelt.

Thomas erntet die Trauben zumeist später als seine Nachbarn, wobei der Lesezeitpunkt anhand des Geschmacks und des Aussehens der Beeren und nicht aufgrund von Laborwerten festgelegt wird. Die Lese findet manuell statt und die Trauben werden sorgfältig selektiert.

Für den Ausbau seiner Weine setzt Thomas je nach Cuvée auf eine Kombination aus Stahltanks, Betoneiern und gebrauchten Holzfässern. Bei seinem Chablis Village kommen überwiegend Beton-Ei und Stahltank zum Einsatz, bei den 1er Cru Weinen wird das meiste im gebrauchten Holzfass ausgebaut, wobei die Dauer je nach Jahrgang variiert. Generell bleiben die Weine jedoch deutlich länger auf der Feinhefe als dies im Chablis üblich ist.

Alle Weine werden spontan vergoren und unfiltriert mit minimalen Schwefelgaben abgefüllt. Seit dem Jahrgang 2018 wird der genaue Schwefelgehalt auf den Etiketten angegeben.

Der Mensch hinter dem Wein

Die Stationen junger Winzerinnen und Winzer ähneln sich immer häufiger: Önologiestudium in einer fernen Universität, Auslandsaufenthalte in Australien, Kalifornien, Neuseeland und bei den großen Namen der Zunft im eigenen Land. Thomas hingegen fuhr die rund 140 Kilometer nach Beaune, studierte dort, arbeitete und auf einigen Weingütern der nahen Côte de Nuits und kehrte dann in sein Heimatdorf Courgis zurück.

Die Frage der Berufswahl stellte sich ihm nie, so sehr war sein Leben von klein auf mit dem Weinbau verbunden. Und er hatte schon früh eine Vorstellung davon, wie die Essenz des Terroirs Chablis auf die Flasche zu bringen sei. Diese Vision verfolgte er mit einer unbeirrbaren Hartnäckigkeit – weshalb wir nicht umhin kommen, Thomas einen gewissen Grad der Dickköpfigkeit zu unterstellen.

Die Weine und ihre Terroirs

Die Rebstöcke von Thomas wachsen auf durchschnittlich 300 Metern über dem Meeresspiegel und gehören damit zu den höchsten Lagen im Chablis.

Vent d’Ange: Der Einstiegswein von Thomas stammt aus drei Parzellen mit insgesamt zwei Hektar in der Umgebung von Courgis am linken Ufer der Serein: La Ménarde, les Malantes und dem namensstiftenden Lieu-dit Pattes Loup. Die aus massaler Selektion stammenden Rebstöcke haben ein Durchschnittsalter von 40 Jahren und erbringen im Schnitt kaum mehr als 40 Hektoliter pro Hektar. Dieser Wein wird mindestens 18 Monate auf der Feinhefe ausgebaut, trägt er den Zusatz Mise Tardive bis zu 30 Monaten. Seidig, vielschichtig, mit rassiger Säure und einem langen Abgang zeigt er eine ungewöhnliche Tiefe.

Côte de Jouan: Das 1er-Cru-Climat liegt an einem mittel- bis steilen Hang mit Süd-Ost-Ausrichtung am linken Serein-Ufer und profitiert von der Morgensonne und einer guten Luftzirkulation, die den Trauben hohe Reifegrade ermöglichen und die Gefahr von Frostschäden mindern. Die hier gewachsenen Weine haben eine ausgeprägte Mineralität, typischen Feuersteinnoten und ein gutes Reifepotential. Thomas bewirtschaftet hier 0,24 Hektar auf den lehmigen Böden, die reich an dem für das Chablis typischem Kalkstein sind. Seine Weine werden spontan vergoren, durchlaufen eine malolaktische Gärung und werden rund 22 Monate auf der Feinhefe in gebrauchten Barriques ausgebaut, bevor sie ungeschönt und unfiltriert abgefüllt werden.

Vaillons: Seit 2012 bewirtschaftet Thomas eine 0,25 Hektar-kleine Parzelle der Lieux-Dit Sécher innerhalb der 1er Cru-Lage Vaillons am linken Serein-Ufer mit östlich-südöstlicher Ausrichtung. Der karge, wenig fruchtbare Boden, die Morgensonne und die natürliche Belüftung lassen die Trauben langsam reifen, was sich in den Weinen widerspiegelt: sie geraten intensiv, frisch, mineralisch, „steinig“, faszinieren mit fruchtigen und blumigen Akzenten und haben ein hohes Alterungspotential und gewinnen mit den Jahren an Komplexität. Bei Thomas‘ Vaillons finden die alkoholische und malolaktische Gärung spontan in gebrauchten Barriques statt, bevor der Wein über 14 Monate auf der Feinhefe ausgebaut wird. Die Abfüllung erfolgt ohne Schönung und Filtration.

Beauregard: Die Trauben kommen aus einer 1,7 Hektar großen, Südost-orientierten Parzelle in der 1er Cru-Lage Beauregard am linken Serein-Ufer. Trotz dieser eher südlichen Ausrichtung bleibt Les Beauregards aufgrund seiner Topografie und seiner Lage ein kühles Climat. Die Lehmböden sind flach und überall findet sich Kalkmergel aus dem Kimmeridgium. Aus dem Climat Beauregard stammen direkte, verspielte Weine mit einer schönen Mineralität, die auch schon in ihrer Jugend genossen werden können. Thomas‘ Rebstöcke haben ein Durchschnittsalter von 40 Jahren. Die Weine werden mindestens 12 Monate auf der Feinhefe in gebrauchten demi-mueds und Barriquefässern ausgebaut und kommen danach zum weiteren Ausbau für mindestens 12 Monate in den Edelstahltank. Je nach Jahrgang wird der Wein wenig oder gar nicht geschwefelt.

Butteaux: In der 1er Cru-Lage mit seinen nach Süden und Osten ausgerichteten Hängen am linken Serein-Ufer herrschen milde Wetterbedingungen. In geringer Tiefe befindet sich kimmeridgischer Mergel, oftmals in Form von großen Steinblöcken, an der Oberfläche mischen sich weißer und blauer Lehm mit großen Kieselsteinen. Die Weine verfügen über eine ausgeprägte Mineralität, Feuersteinnoten und eine hohe Spannung. Ihr Alterungspotential ist hoch. Thomas bewirtschaftet hier eine 3,5 ha große Parzelle mit Rebstöcken im Alter von 25 bis 50 Jahren. Die handgelesenen Trauben werden über zwei bis vier Stunden behutsam gepresst. Bevor sie in gebrauchten Barriques spontan vergoren und 12 Monate auf der Feinhefe ausgebaut werden. Danach kommen die Weine 24 Monate in den Edelstahltank.

Pressestimmen

Jancis Robinson lobt die „great concentration and rich texture” des 2019er Vent d’Ange und charakterisiert ihn als „long, expansive and powerful“.

Antonio Galloni beschreibt in Vineous den 2017er Butteaux als außerordentlich präzise.

Die Revue du Vin de France schreibt über den gleichen Wein, er sei komplex und verströme eine ansteckende, aber beruhigende Energie, die vor Aromen weißer und gelber Früchte nur so strotze – „ein Genuss!“

William Kelley (Wine Advocate) erkennt im 2017er Beauregard einen vielschichten und komplexen Wein, der wunderbar lebendig und komplett sei und lobt ihn als äußerst vielversprechend.

Robert Parker bemerkt: „Stylistically, Pico’s wines remind me of the laser-like focus of Cedric Bouchard’s Champagnes combined with the richness and inner sweetness found in the wines of the late Didier Dagueneau. Simply put, these are some of the most ground-breaking, intensely captivating wines being made in Chablis today. Readers should do whatever they can to taste them. Thomas Pico is just a bit past his 30th birthday, but he is already on his way to becoming a superstar.”