Chassagne-Montrachet

Im Süden der Côte de Beaune im Burgund liegt die legendäre Appellation Chassagne-Montrachet. Der Name setzt sich seit 1878 aus dem früheren Namen der Gemeinde „Chassagne“ und dem Namen der berühmtesten Lage „Montrachet“ zusammen. Das kleine Örtchen hat seinen Ursprung in der Römerzeit und ist vor allem für seine grandiosen Weißweine aus der Rebsorte Chardonnay berühmt. Während um 1976 noch 62 Prozent Rotwein produziert wurde, entfallen heute 63 Prozent auf die Vinifikation von Weißwein und aufgrund der Spitzenpreise, die die Weißweine der Gemeinde erzielen, wird sich dieser Trend wohl noch weiter fortsetzen.

 

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Insgesamt 350 Hektar Weinberge sind mit Reben bestockt. 159 Hektar davon entfallen auf die Premier Cru Lagen und 11,4 Hektar auf die 3 Grand Cru Lagen. Die Weinberge befinden sich auf einer Höhe von 220 bis 325 Metern. Eine Besonderheit ist das Mosaik verschiedenster Böden auf kleinem Raum, die vor allem aus Kalk, Mergel und Sand bestehen. Dies führt zu einer wunderbaren Geschmacksvielfalt unter den Weinen der Appellation. Typisch für die Weißweine ist jedoch ihre charakteristische Mineralität und Komplexität mit frischer Säure, Aromen von Pfirsich, reifen Äpfeln und subtilen Honignoten. Im Vergleich zu Puligny-Montrachet sind sie meist weniger floral. Im südlichen, flachen Teil von Chassagne, in Richtung Santenay, nimmt der Lehmanteil im Boden zu, wodurch die Weine an Kraft und Fülle gewinnen. Die Lagen hier sind tatsächlich besser für die Herstellung von Rot- als Weißweinen geeignet. Die Rotweine präsentieren sich in der Regel frisch und gut strukturiert. Entscheidend ist dabei oftmals, dass der Winzer von einer zu starken Extraktion absieht, da die Rotweine sonst etwas rustikal anmuten können.

Ein Großteil der Village-Lagen befindet sich im flachen Tal, während sich die 55 Premier Cru Lagen am mittleren und oberen Teil des Hangs von Santenay bis zur Grenze zu Saint Aubin ziehen. Die einzelnen Premier Cru-Lagen sind dann nochmals in mehrere Climats (Parzellen) unterteilt, deren Namen auf der Flasche mit angegeben werden dürfen.

Man kann nicht über Chassagne-Montrachet sprechen ohne auch auf die weltberühmten Grand Crus einzugehen. Weltweit ist die 8 Hektar große „Le Montrachet“ Grand Cru Lage die wohl meist gefeiteste Weißweinlage und die Weine erzielen Höchstpreise. Jeweils in etwa die Hälfte der mit einer Mauer umfriedeten Lage gehört zu den Appellationen Chassagne-Montrachet und Puligny-Montrachet. Der Weinberg befindet sich an einem sanften Hang, der sowohl nach Süden als auch nach Osten ausgerichtet ist. Der Boden besteht aus dünnem Kalkstein, der mit Mergel durchsetzt ist. Nur eine kleine Straße trennt „Le Montrachet“ von der zweiten Grand Cru Lage von Chassagne: „Bâtard-Montrachet“. Auch diese Grand Cru Lage teilt sich Chassagne mit Puligny. Als südliche Verlängerung von „Bâtard-Montrachet“ schließt sich die dritte Grand Cru Lage von Chassagne an: „Criots-Bâtard-Montrachet“ umfasst gerade einmal 1,57 Hektar. Nur vier Winzer besitzen genug Fläche um mehr als ein einziges Fass zu produzieren. Der Boden ist weniger tonhaltig, weshalb die Weine eleganter ausfallen als die kräftigen vollmundigen Weißen aus „Bâtard-Montrachet“. Doch sie büßen auch an Langlebigkeit ein.