Auf demselben felsigen Plateau wie Saint-Emilion und Pomerol, über dem wunderschönen Tal der Dordogne thronend, gelegen in der Gegend, die auf Grund seines ausgezeichneten Terroirs von den Alten «le Coteau des Merveilles» genannt wird: Der Ort der Bewirtschaftung des Château le Puy ist der zweite und höchste geodätische Punkt des Departements der Gironde, und liegt somit 110 Meter über dem Meeresspiegel. Das Wetter ist sonnig, warm und trocken.

Unsere ersten Kenntnisse über uns bekannte Vorfahren, die an diesem Ort wohnten, gehen auf das Jahr 1610 zurück. Der aktuelle Teil des Château wurde im Jahr 1832 durch unseren Urahn Barthélemy AMOREAU errichtet, aber der älteste Teil entstand Anfang des XII. Jahrhunderts. Mehrere Gebäude mit aus einer Mischung aus Steinen und Erde errichteten Mauern überragen den energiereichen Ort namens «Cromlech». Ein Acker prähistorischer Größe durchquert die Böden von einer Seite zur anderen und es kommt auch heute nicht selten vor, dass man dort Feuersteine findet.

Am Anfang des 21. Jahrhunderts wurde eine Renovierung der Gebäude in Angriff genommen, um Antike und Moderne zu verbinden und um die Tradition des Weitergebens vom Vater an den Sohn so gut wie möglich aufrecht zu erhalten.

Das Château le Puy nutzt Methoden, die als «biologische Anbauweise» und «biodynamisch» bezeichnet werden - etwas verwunderliche Begriffe, um auszudrücken, dass wir eine Art des Weinanbaus betreiben, wie sie bereits unsere Großväter anwendeten. Das heißt, ohne die Verwendung von Kunstdüngern, Unkrautbekämpfungsmitteln oder Insektiziden.

Während der Weinlese ist eine besonders große Vorsicht von Nöten, damit die Weintrauben nicht bereits zerdrückt werden, bevor sie in den Gärraumen ankommen. Es kommt somit vor der Fermentation zu praktisch keiner Oxidation des Mosts. Der Zusatz von Hefen, die Anwendung der Chaptalisierung und die Hinzufügung von Schwefel werden bei uns nicht praktiziert.

Nach der Fermentation wird der Wein abgefüllt, in große Lagerfässer und alte Eichenfässer, in denen er ausgebaut wird. Der Wein beginnt nun, sich über fast zwei Jahre zu verbessern. Während dieses Zeitraums wird er regelmäßig abgezogen. Jede Woche wird der Wein jedes Fasses verkostet, um seinen Reifezustand nachvollziehen zu können.

Dann kommt endlich die Zeit der Flaschenabfüllung, ohne Filterung, die mit großer Vorsicht in der Mitte des abnehmenden Mondes vorgenommen wird. Der Korken wird geschützt durch einen Wachsüberzug.